Was weißt du über die Erkrankung?

Unter die Lupe genommen: Fakten über Eierstockkrebs

Eine Lupe wird über eine illustrierte Gebärmutter gehalten
© Kiattisak – stock.adobe.com
Die meisten von uns werden schon von Eierstockkrebs gehört haben, doch wie steht es um das Wissen über diese ernstzunehmende Krankheit?

Jährlich findet am 08. Mai der Welt-Eierstockkrebs-Tag statt. Diesen Tag nutzen Patient*innenorganisationen, Betroffene und Unternehmen aus aller Welt, um getreu dem Motto #nowomanleftbehind in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für Eierstockkrebs zu schärfen und gemeinsam die Stimme im Kampf gegen die Erkrankung zu erheben.Wir klären über Eierstockkrebs auf und bringen euch die wichtigsten Fakten über die Behandlung näher.

Faktencheck 1: Eierstockkrebs betrifft nur Frauen über 60

Oft wird angenommen, dass an Eierstockkrebs nur ältere Frauen erkranken und sich jüngere Frauen somit keinerlei Sorgen machen müssen. Das ist so nicht korrekt. Das mittlere Erkrankungsalter liegt zwar bei 68 Jahren, aber etwa jede 10. Betroffene ist jünger als 45 Jahre. Das Risiko steigt jedoch mit zunehmendem Alter.2

Faktencheck 2: Es gibt zu Beginn der Erkrankung keine oder kaum Symptome

Ältere Dame krümmt sich vor Bauchschmerzen | © fizkes – stock.adobe.com
Foto: fizkes – stock.adobe.com
Veränderungen und Schmerzen im Bauch können auf Eierstockkrebs hinweisen.

Dieser Fakt ist leider wahr und der Grund dafür, dass bei vielen Frauen erst in einem fortgeschrittenen Stadium die Krebserkrankung festgestellt wird. Da sich die Eierstöcke sich im Bauchraum befinden, hat der Tumor viel Platz zum Wachsen und verursacht erst spät Symptome.3

Mögliche Symptome können sein:3

  • Verdauungsbeschwerden (z. B. Völlegefühl, Blähungen)

  • Ungewollte Gewichtsabnahme

  • Unklare Schmerzen im Becken

  • Zunahme des Bauchumfangs

  • Blutungen außerhalb der Menstruation bzw. nach den Wechseljahren

Falls du bei dir diese Symptome entdeckst, solltest du deine*n Gynäkolog*in umgehend aufsuchen.

Faktencheck 3: Es gibt nicht die eine Ursache

Expert*innen gehen davon aus, dass die Entwicklung von Eierstockkrebs in den meisten Fällen durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren bedingt ist, die zum Teil noch nicht genau erforscht sind. Man nimmt an, dass neben dem Alter, auch Umwelt- und Ernährungsfaktoren sowie hormonelle Faktoren, wie Unfruchtbarkeit und Kinderlosigkeit von Bedeutung sein können. Schwangerschaften und hormonelle Verhütungsmittel scheinen dagegen das Risiko für Eierstockkrebs zu senken.4

Faktencheck 4: Genetische Faktoren können das Risiko für Eierstockkrebs erhöhen

Auch genetische Faktoren können eine Rolle bei der Krankheitsentstehung spielen. Wenn bei Verwandten ersten Grades bereits Eierstock-, Brust-, Gebärmutterkörper- oder Darmkrebs diagnostiziert wurde, kann Eierstockkrebs häufiger auch bei anderen weiblichen Familienmitgliedern auftreten. Darüber hinaus können eigene Vorerkrankungen wie Brustkrebs, Gebärmutterschleimhautkrebs oder Darmkrebs das Risiko erhöhen an Eierstockkrebs zu erkranken.5

Faktencheck 5: Krebs ist keine Frage des Charakters

Studien konnten zeigen, dass es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen bestimmten Persönlichkeitstypen oder Charaktereigenschaften und der Entstehung von Krebs gibt. Auch Stress allein verursacht keinen Krebs. Allerdings kommt es bei fast allen Patient*innen, bei denen Krebs diagnostiziert wurde, zu einer psychischen Belastung und zu großer Angst, sodass dieses wichtige Thema mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden sollte. Sie bzw. er kann bei Bedarf hilfreiche Unterstützungsmöglichkeiten anbieten.6

Auf www.wegweiser-eierstockkrebs.de könnt ihr als Betroffene, Angehörige oder Interessierte umfassende Informationen rund um das Thema Eierstockkrebs finden. Denn leider gibt es immer noch viele Wissenslücken und Falschinformationen über die Erkrankung.

Eierstöcke und Eierstockkrebs: Die wichtigsten Informationen

Infografik mit verschiedenen Fakten über Eierstockkrebs. | © AstraZeneca GmbH/MSD Sharp & Dohme GmbH
Foto: AstraZeneca GmbH/MSD Sharp & Dohme GmbH
Die wichtigsten Fakten über Eierstockkrebs.

Die Eierstöcke, auch Ovarien genannt, sind Teil der weiblichen Geschlechtsorgane, zu denen auch die Gebärmutter, die Eileiter und die Vagina zählen. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Produktion von Hormonen, wie Östrogen und Progesteron, sowie bei der Freisetzung von Eizellen während des Menstruationszyklus. Bei einer geschlechtsreifen Frau hat ein Eierstock die Größe und Form einer kleinen Pflaume und wiegt zwischen 7 und 10 Gramm.5

Eierstockkrebs, auch Ovarialkarzinom genannt, ist eine ernstzunehmende Krebserkrankung bei Frauen. Sie gehört in Deutschland zu den häufigsten gynäkologischen Krebserkrankungen, denn etwa eine von 74 Frauen erhält im Laufe ihres Lebens diese Diagnose.2 Bei dieser Krebsart verändern sich die Zellen einer oder beider Eierstöcke bösartig und beginnen sich ungehindert zu vermehren.5

Weiteren Informationen zum Thema Eierstockkrebs liefert auch der Podcast "gesund & happy" in der Folge "Eierstockkrebs - seinen Fehler finden und nutzen".

Diagnose von Eierstockkrebs

Um Eierstockkrebs möglichst gut behandeln zu können, ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Viele Frauen zögern ihren Besuch in einer ärztlichen Praxis hinaus, etwa weil beim Eierstockkrebs die Symptome anfangs so unspezifisch sind, als harmlose Beschwerden der Wechseljahre abgetan werden oder einfach aus Angst an Krebs erkrankt sein zu können. Dabei ist es wichtig sich sofort untersuchen zu lassen, sobald sich Symptome für eine Erkrankung zeigen.

Die Diagnose hat das Ziel die folgenden Fragen zu klären:

  • Liegt wirklich Eierstockkrebs vor?
  • Wie schwerwiegend und wie weit fortgeschritten ist die Erkrankung?
  • Wo genau sitzt der Krebs und gibt es Metastasen (=Tumorzellen, die sich vom ursprünglichem Entstehungsort lösen und in anderen Teilen des Körpers sekundäre Tumore bilden)
  • Welche Behandlung bietet sich an?

Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Tast-, Ultraschall-, Blut- und Röntgenuntersuchungen, die mehrere Tage bis Wochen in Anspruch nehmen können. Je gründlicher der Tumor untersucht wird, umso individueller kann die Behandlung sein.5

So wird Eierstockkrebs behandelt

Ein Operation wird durchgeführt, Hände im Fokus mit OP-Geräten | © rogerphoto – stock.adobe.com
Foto: rogerphoto – stock.adobe.com
Eine OP ist oft die erste Behandlungsmethode.

In der Regel ist die Operation bei Eierstockkrebs die erste Therapiemaßnahme. Das Ziel dabei ist, das vom Krebs befallene Gewebe vollständig zu beseitigen.5

Danach erfolgt häufig eine Chemotherapie, vor allem wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Mittlerweile gibt es noch weitere Therapieoptionen, die in Kombination mit der Chemotherapie und/oder im Anschluss an diese eingesetzt werden können. Dazu gehört auch sogenannte zielgerichtete Therapien. Im Gegensatz zur Chemotherapie wirken diese Maßnahmen – wie es der Name schon sagt - zielgerichtet gegen bestimmte Schwachstellen der Krebszellen und nicht gegen alle sich schnell teilenden Zellen (gesunde und Krebszellen).5

Um effektiv gegen Krebs vorzugehen, ist es von entscheidender Bedeutung, die individuelle Erkrankung genau zu kennen. Denn Eierstockkrebs kann sich zwischen zwei Patient*innen stark unterscheiden, was Auswirkungen auf die Behandlung haben kann. Deswegen ist es wichtig, den Tumor auf sogenannte Biomarker, also bestimmte messbare biologische Merkmale, zu untersuchen.  Ein wichtiger Biomarker bei Eierstockkrebs ist die homologe Rekombinationsdefizienz, abgekürzt HRD.7

Ein HRD-Test zur individuellen Therapieplanung

Unter einer HRD versteht man bestimmte Schwachstellen in den Zellen. Häufig werden diese durch Mutationen in den sogenannten BRCA (engl. BReast CAncer)-Genen verursacht. Die Schwachstellen führen dazu, dass Schäden im Erbgut (der DNA) nicht richtig repariert werden können, wodurch sich das Risiko erhöht, dass sich die Zelle zu einer Krebszelle verändert. Etwa jede zweite Frau mit Eierstockkrebs hat eine HRD.

Zwar geht eine HRD mit einem erhöhten Risiko für eine Krebsentstehung einher, sie kann aber auch die Wahl der Therapie maßgeblich beeinflussen. Betroffene sollten daher mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihren behandelnden Arzt besprechen, ob ein HRD-Test für sie infrage kommt.8

Wenn du weitere Informationen über Eierstockkrebs erhalten möchtest, dann schaue auf www.wegweiser-eierstockkrebs.de vorbei. Dort finden Betroffene, Angehörige und Interessierte umfassende Informationen rund um die Erkrankung. Es werden die Diagnostik, relevante Therapiemöglichkeiten, die Nachsorge und die Rehabilitation ausführlich und verständlich thematisiert. Außerdem wird auf der Website eine Arzt- bzw. Ärztinnensuche angeboten und Informations- und Servicematerial zum Download bereitgestellt.

 

Im Auftrag der AstraZeneca GmbH und MSD Sharp & Dohme GmbH.

DE-69785/2024

Quellen:

1 World Ovarian Cancer Coalition. Verfügbar unter: https://worldovariancancercoalition.org/ (letzter Zugriff: 17.04.2024).

2 Robert Koch-Institut. Krebs in Deutschland für 2019/2020, 14. Ausgabe, Berlin 2023.

3 Patientinnenleitlinie Eierstockkrebs, April 2018. Verfügbar unter: https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Eierstockkrebs-1920010.pdf (letzter Zugriff: 17.04.2024).

4 Onko Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft. Eierstockkrebs, Ovarialkarzinom - Ursache und Risikofaktoren. Verfügbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/andere-krebsarten/eierstockkrebs/ursachen-und-risikofaktoren.html (letzter Zugriff: 17.04.2024.

5 Deutsche Krebshilfe. Eierstockkrebs. Verfügbar unter: https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsarten/eierstockkrebs/ (letzter Zugriff: 17.04.2024).

6 dkfz Krebsinformationsdienst. Psychische Einflüsse auf die Krebsentstehung. Verfügbar unter: https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/psyche-und-krebsrisiko.php (letzter Zugriff: 17.04.2024).

Onko Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft. Biomarker: Basis für die personalisierte Krebsmedizin. Verfügbar unter: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/basis-informationen-krebs-allgemeine-informationen/biomarker-basis-fuer-die-person.html (letzter Zugriff: 17.04.2024).

8 Deutsche Stiftung Eierstockkrebs. Homologe Rekombinationsdefizienz (HRD): Ein neues Thema für Eierstockkrebspatientinnen. Verfügbar unter: https://stiftung-eierstockkrebs.de/homologe-rekombinationsdefizienz-hrd-ein-neues-thema-fuer-eierstockkrebspatientinnen/ (letzter Zugriff: 17.04.2024).

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